Cyclamens Mechmoum Hotel

Das Hotel war OK. Hübsch bepflanzt, die Gartenanlage ist traumhaft. Der Pool hat eine angenehme Größe, sodass man sich nicht mit den anderen Gästen in die Quere kommt. Die Lobby ist auch schön gestaltet, hier hält man sich gerne auf. Die Zimmer im Seitenflügel (Nebengebäude) sind eindeutig die hübscheren, die auch sauberer waren. Einfach nachfragen, denn wer den Mund nicht aufmacht, dem kann auch nicht geholfen werden! Die Mädels an der Rezeption sind hilfsbereit und freuen sich, wenn man Französisch mit ihnen spricht. Ihr Englisch können wir leider nicht bewerten, aber sie haben sich auf jeden Fall bemüht, zu helfen, wo sie konnten. Bestes Beispiel: Das Ladekabel meiner Kamera ging kaputt, und die Rezeptionistin hat (völlig außerhalb des Rahmens ihrer Pflichten) angeboten, in dem Dorf wo sie wohnt nachzufragen und nach einem Elektroladen zu schauen. (An dieser Stelle Tipp: Richtung Medina gibt es sehr wohl auch einen Elektroladen, der recht modern mit allem Möglichen, u.a. Multicharger usw. ausgestattet ist) Das Essen war völlig ok, wir haben uns über die große Auswahl gefreut, vor allem über die leckeren Nachspeisen und das frische Obst. Negativpunkt: Einige der Kellner sprechen schlechtes bis kein Französisch (auch kein Englisch), und so kommt es zu Missverständnissen. Einige sind auch aufdringlich und wollen mit einem ausgehen, was völlig deplatziert kommt. Plus: Der liebe Nachtportier (ab 23 h), bei dem man sich auch gerne über die schmierigen Kellner beschweren kann. Auch der Barchef ist supernett und lustig, er spricht auch ein wenig Deutsch und gibt sein Bestes, einem den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen.

Die Zimmer waren völlig in Ordnung. Wurden jeden Tag gesäubert, die Laken wurden innerhalb einer Woche einmal gewechselt, was wir noch im Rahmen fanden. Handtücher selbstverständlich jeden Tag. Wir haben uns einen Kühlschrank für umgerechnet ca. 15 Euro in der Woche gemietet; er hat nicht eiskalt gehalten, aber seinen kleinen Zweck erfüllt. Die Klimaanlage war kostenfrei anzustellen, hat zwar auch nicht hundertprozentig kühl gehalten, was wir jedoch ok fanden, da so keine Erkältungsgefahr bestand.

Wie oben bereits erwähnt, war das Rezeptionspersonal sehr hilfsbereit. Die femmes de ménage (Putzfrauen) waren immer gut gelaunt, haben freundlich gegrüßt- lediglich die Kellner waren nicht sonderlich fleißig, dafür aufdringlich und nicht besonders kulant oder hilfsbereit. Beispiel: Wir hatten die Halbpension gebucht, was für mich bedeutet, dass man zumindest zum Frühstück stilles Wasser gratis erwarten kann. Außer völlig überzuckerten Säften gab es keine kalten Getränke. Ich hatte mehrmals um frisches Wasser gebeten, was völlig ignoriert wurde.

Die Getränke in der Hotelbar waren verhältnismäßig teuer (ein einfacher Espresso 3 Dinar, während man im kleinen Café nebenan einen doppelten zum selben Preis erhält usw.). Auswahl am Buffet völlig zufriedenstellend, das frische Obst, die leckeren Nachspeisen- für jeden war etwas dabei.

Das Hotel liegt zentral. Die Altstadt Hammamet haben wir nicht besucht, da uns die unangenehme Atmosphäre in der Medina und den kleinen Shops schon gereicht hat. Wir haben uns jedoch sagen lassen, dass man nichts verpasst: Die Verkäufer sind aufdringlicher denn je, drängen einem Güter und Leistungen auf, und für zwei junge Frauen wie uns ist es eher gefährlich und unbehaglich als alles andere. Der Strand hat einen Privatabschnitt vom Hotel, hier bekommt man die Liegen gratis und wenn keine mehr frei ist, meldet man sich einfach in der kleinen Strandbar und der Betreiber organisiert Liegen. Leider ist ein malerischer Strand weiß Gott etwas anderes; nach einem wellenreichen stürmischen Tag war am nächsten Morgen alles voller Algen und MÜLL. Der Müll gehört übrigens zum Landschaftsbild: Auf dem Weg vom und zum Flughafen haben wir ganze MüllFELDER "bewundern" können. Das Land und seine Leute ersticken im Müll. Shops zum Kaufen von Kleinigkeiten wie Wasser etc sind keine Gehminute entfernt vom Hotel- einfach aus dem kleinen Türchen im Garten auf die Straße und einmal nach links drehen- dann sieht man bereits ein kleines Café, und kleine Shops. Diese Shops sind für Souvenirs usw. jedoch nicht zu empfehlen- der dicke Verkäufer, der meist vor seinem Laden hockt, ist unfreundlich und wird zuweilen aggressiv, wenn man seine völlig überteuerte Ware nicht kaufen möchte. Also: für Souvenirs und Handel-Hasser: Alle Souvenirs im nächsten großen Supermarkt in Richtung Medina kaufen. Dort gibt es Fixpreise für alles und man kann entspannt einkaufen, ohne ohne Ende belabert zu werden. Als Ausflug können wir nur etwas zum Piratenschiff sagen: Ein netter kleiner Ausflug mit viel Spaß und guter Animation. Die Jungs geben sich Mühe und haben sichtlich Spaß beim Unterhalten der Leute. Es herrscht gute lockere Stimmung.

Der Pool war (s.o.) völlig in Ordnung. Es gibt noch einen Fußball/Basketball-Platz, den wir nicht genutzt haben und der auch eher ungepflegt aussah. Wlan gibt es an der Rezeption. Animation war mehr schlecht als recht; immer dieselbe Platte in teilweise viel zu hoher Lautstärke hat die Atmosphäre am Pool zerstört. Der Animateuer war bemüht; aber die "Fakhir-Show" sowie ein Schlangenbeschwörer waren eher klägliche Animations-Ansätze. Wir haben uns alles angesehen, hätten aber auch gut ohne leben können.

Das Hotel entspricht dem Standard eines 3-Sterne-Hotels. Vom Essen waren wir positiv überrascht. Da einige Kellner aufdringlich, dafür das Rezeptionspersonal freundlich und hilfsbereit war, würden wir das Personal insgesamt als OK bezeichnen. Ein großes, großes Problem und ein Riesenminuspunkt: Der Typ vom Spa, die Henna-Malerin und der hoteleigene Animationsverkäufer: Alle drei scharwenzeln ohne Unterlass um einen herum, wenn man sich in Badekleidung (also halbnackt) am Pool entspannen will. Erst nachdem ich sie in bestimmtem Ton zurechtgewiesen habe, blieben sie uns vom Hals. Hier gilt, was in ganz Tunesien gilt: Entweder schlafend oder taub stellen, ODER einmal bestimmt und energisch eine Ansage machen.

Die Reisebetreuung vor der Abreise war jenseits jeglicher Kundenfreundlichkeit. Ich habe für einige allgemeine Fragen im Callcenter in München angerufen und bin von einer unmöglichen Frauensperson in unverschämter Weise wie ein Trottel behandelt worden. Die Reiseleitung im Hotel war recht freundlich und hat einem nichts aufschwatzen wollen, was wir als sehr angenehm empfunden haben.