SBH Club Paraiso Playa

Freundliches Personal, ein großes Stammpublikum und ein toller Strand bieten dem Management wohl ein bequemes Polster, auf dem man sich ausruhen kann. Selbst offensichtlichste Mängel werden nicht beseitigt. Der Blick von der Frühstücksterasse ist grandios, aber ansonsten hat die Anlage keinen Flair. Jegliche Gemütlichkeit wird wegen des fehlenden Windschutzes verhindert. Sei es auf der an der Bar angegliederten Terasse, wo sich die Gäste in die wenigen nicht ganz so zugigen Ecken drängeln oder auf der Liegeterasse, wo teilweise mit abenteurlichen selbstgebauten Konstruktionen die Gäste versuchen, sich vor dem Wind zu schützen. Kein Wunder dass die meisten Liegen frei bleiben, die Gäste verschanzen sich lieber in den Burgen am Strand. Ansonsten kann man den Zustand noch als gerade so ausreichend bezeichnen, überall wird bestenfalls geflickschustert. Wenn man sich aber z. B. das Volleyballfeld/Tennisfeld ansieht, so verschlechtert sich der Bodenbelag von Jahr zu Jahr und nichts geschieht. Gleiches gilt für den Fitnessraum, der eigentlich wunderschön sein könnte, wegen einer guten Aussicht und Tageslicht, aber die Geräte vergammeln und sind ungepflegt. Wundern tut das einen nicht, wenn man den Manager des Hauses sieht, dann spielt er die meiste Zeit mit seinem Handy. Das Animationsteam ist nett und engagiert. Das All In Programm ist der normale Standard, man wird schnell und zuvorkommend bedient. Die Küche ist gut und abwechslungsreich. Die Lage ist einsam. Der Meerblick sehr unterschiedlich, und oft erlebt man ein Gerangel zwischen Rezeption und Gästen, weil man sich von dem gebuchten Zimmer, einen besseren Blick erwartet hatte. Dabei ist aber auch die Rezeption sehr nett, nur alle enttäuschten Erwartungen können diese auch nicht stillen.

Duschen etwas umständlich, da man in die Wanne klettern muss. Kein Bidet, das habe ich vermisst. Alter Röhrenfernseher mit einigen deutschen Programmen. Safe vorhanden. Gute Matraze, wie alle diese Bettenburgen hellhörig. Mobilar einfach aber in Ordnung.

Herzlich, freundlich, aufmerksam. Allen voran die Restaurantchefin. Ein Koch wie aus dem Bilderbuch, der aus den gegebenen Möglichkeiten das Beste zaubert. Das Aniamtionsteam trifft den richtigen Ton. Besonders gefallen hat mir die Wassergymnastik.

Man wird satt, entdeckt auch das ein oder andere Highlight. Wurst und Käse aber nur in billigen Aufschnittvarianten. Der Kostendruck ist allenenthalben zu spüren, am meisten wurde Hühnerfleisch angeboten. Die Reste verbleiben in der Nahrungskette und was heute nicht verzehrt wird, taucht morgen im Salat oder auf der Grillplatte wieder auf. Basisgetränke sind absolut in Ordnung, auch die einfachen Mixgetränke, einen echten Cocktail sollte man nicht erwarten. Der Sekt ist grausam, wird aber trotzdem in rauhen Mengen verkonsumiert.

Einzelnes Hotel auf der Kante der Steilküste, das teilweise grandiose Blicke auf das Meer ermöglicht. Zum Strand führt eine 100-stufige Treppe. Die Beweglichkeit am ansonsten traumhaften Strand ist in Abhängigkeit der Gezeiten stark eingeschränkt. Bei Flut kann man nur ein paar Meter laufen, bei Ebbe gelangt man zu dem nächsten Ort Jandia. Jandia selbst bietet aber auch nur den üblichen Touristennippes.

Zustand der Sportanlagen spotten jeder Beschreibung. Um den Tennisplatz wabern die Duftschwaden der Kläranlage. Pool kalt. Fahrräder in einem desolaten Zustand. Sauna/Dampfbad führungslos ohne Anleitung und jeder macht es wie er will. Nackt oder bekleidet, Handtuch auf dem Schoß um die Scham zu bedecken und mit nacktem Hintern auf dem Holz, aber auch umgekehrt. Ich mag mich nicht in den Schweiß von anderen Leuten setzen und habe schnell das Weite gesucht. Kein Tauchbecken, kein Flair, Umkleideraum erinnert an den Schulsport von vor 50 Jahren, dunkel muffig. Auch hier eben kein Flair. Dann lieber raus zum Animationsteam. Kinderbetreuung, soweit ich das gesehen habe war in Ordnung, wobei aber nur wenig Kinder dort waren. Wegen der beschwerlichen Treppe zum Strand, dem kalten Pool, der Verletzungsgefahr an aufgeplatzen Fliesen und Bruchkanten der Treppen, und ewig im Freien schutzlos dem Wind ausgesetzt, würde ich das Hotel für Kinder ohnehin nicht empfehlen. Einzig gut ist das Animationsteam, die aber den Freizeitwert des Hauses auch nicht retten können.

Grundlegende Sanierung überfällig. Hat insgesamt den Charme eines Plattenbaus, kein Flair. Einzig die Herzlichkeit des Personals in allen Bereichen hellt das insgesamt triste Erscheinungssbild auf.

Nicht in Anspruch genommen, da ich die Insel seit vielen Jahren kenne und auch wiederholt in dem Hotel war.