SENTIDO H10 Playa Esmeralda- Erwachsenenhotel

Die Hotelanlage ist sehr schön angelegt. Man hat nicht das Gefühl, in einer "Bettenburg" untergebracht zu sein, wenngleich die 330 Zimmer das Hotel nicht mehr zur Klasse der kleineren Unterkünfte gehören lassen. Der Zustand der gesamten Anlage ist als gut zu bezeichnen. Wir konnten nirgends Verunreinigungen oder ähnliches feststellen. Die Gästestruktur bestand vornehmlich aus Deutschen Senioren und einigen Familien mit Kindern, auch ein paar Franzosen fanden sich darunter. Wir waren aufgrund einer Knieverletzung sehr dankbar darüber, dass die Anlage auch über Wege ohne Treppen begehbar ist und die Lobby und der Speisesaal gut mit dem Aufzug zu erreichen sind.

Unser Zimmer war sehr groß, ebenso das Bett. Die Möblierung war in Ordnung, jedoch in die Jahre gekommen. Bei den Holzmöbeln waren an vielen Stellen Teile abgesplittert oder stark verblasst. Die Tür des Schreibtisches, hinter der sich der (aufpreisplichtige!) Kühlschrank befand, war so verzogen, dass sie nur mit Gewalt zu öffnen war. Der Balkon war sehr groß und in unserem Falle durch eine Rasenfläche erweitert, so dass wir einen eigenen Garten zur Verfügung hatten. Auch ohne Rasenfläche ist der Balkon allerdings groß genug für zwei bis drei Personen. Die Balkonmöbel bestanden aus weißen Plastikstühlen und einem passenden Tisch. Leider waren die Stühle nicht zu Liegen umzufunktionieren. Der Blick vom Balkon auf das Meer war ok, wenngleich der davor liegende Minifgolfplatz etwas störte. Das Badezimmer war ausreichend groß und mit einer Badewanne ausgestattet. Die Sauberkeit des Bades war -ebenso wie die des Zimmers- sehr gut. Die Handtücher wurden bei Bedarf gewechselt, die Bettwäsche jedoch nur ein Mal in einer Woche. Landestypisch war die Hellhörigkeit der Zimmer. Wir waren wirklich froh, dass unser Zimmer in einer Reihe mit nur einem Stockwerk lag. Daher hatten wir keine Nachbarn über oder unter uns. Da schon die Nebenzimmer deutlich hörbar waren, müssen wir davon ausgehen, das der Trittschall von oben uns gehörig auf die Nerven gegangen wäre. Das Fernsehen war ein altes Röhrengerät, welches seinen Dienst jedoch tadellos verrichtete. Alle Deutschen Hauptsender waren empfangbar. Die Klimaanlage haben wir nicht benutzt. Im Kleiderschrank ist ein winziger Safe untergebracht, der jedoch aufpreispflichtig ist. Etwas störend wirkten die vielen Mückenflecken auf den Wänden und der Decke. Ein Mückengitter an der Balkontür wäre definitiv notwendig.

Die (ausnahmslos Deutschen) Mitarbeiter der Rezeption waren ausgesprochen freundlich. Unser Wunsch, alternierend zwei Coolpacks in den Eisschrank zu legen (Knieverletzung) wurde ohne Probleme von allen Mitarbeitern mit einem Lächeln erfüllt. Auch sonst waren die Damen und Herren stets zuvorkommend. Der Check-In lief leider etwas chaotisch ab, da die Mitarbeiterin neu im Haus war und uns einen völlig falschen Weg zum Zimmer beschrieben hat. Sehr gefreut hat uns eine kleine Aufmerksamkeit des Rezeptionspersonals anlässlich unserer Hochzeit. Das haben wir nicht erwartet und uns umso mehr darüber gefreut. Leider konnte das (spanische) Personal im Restaurant nicht an das Niveau des Empfangs anknüpfen. Zu oft wirkten die Mitarbeiter gestresst, lieblos und demotiviert. Statt dem Gast ein Lächeln entgegen zu bringen, wurde auf schnelle Abfertigung gesetzt. Es fehlte generell die Herzlichkeit, die wir bei den Rezeptionsmitarbeitern erlebten. Die Zimmerdame war ausgesprochen freundlich. Bei den Mitarbeitern der Lobbybar und der Snack-Bar am Pool erlebten wir ein gemischtes Bild. Eine Mitarbeiterin war sehr freundlich, aufmerksam und motiviert, Ihr Kollege hingegen das totale Gegenteil.

Nach dem spätabendlichen Check-In waren wir positiv überrascht, dass im Restaurant für uns und andere spät eintreffende Gäste ein kaltes Essen bereit gestellt wurde. Auch am Abreisetag wurde für die früh aufbrechenden Gäste ein Frühstück bereitgestellt, das diesen Namen auch wirklich verdient und nicht nur aus trockenem Brot bestand. Das Hauptrestaurant besteht aus einem sehr großen Speisesaal mit eng stehenden Tischen sowie einer angrenzende Aussenterrasse mit einem fantastischen Meeresblick. Alles ist sehr sauber. Das Frühstück war sehr vielfältig und entsprach voll unseren Erwartungen. Es würde zu lange dauern, alles aufzuzählen, was geboten wurde. Ein riesiger Minuspunkt ist jedoch der Kaffee. Er ist definitiv ungenießbar, auch nicht mit der (mit Wasser gestreckten) Milch dazu. Das Abendessen war ebenfalls sehr vielfältig. Es wurden verschiedene Speisen geboten, wobei an zwei Tresen Fleisch und Fisch frisch zubereitet wurden. Die Beilagen waren in Buffetform angerichtet, teilweise jedoch etwas lieblos. In dem großen Speisesaal fühlt man sich leider wie in einer Bahnhofshalle. Der Lärmpegel ist enorm, die Hektik ebenfalls. Es ist unbedingt zu empfehlen, sich einen Platz auf der Terrasse zu suchen. Die Getränkepreise für Halbpensionsgäste sind in Ordnung.

Die Ortschaft Costa Calma liegt etwa eine Autostunde vom Flughafen entfernt im Südosten Fuerteventuras. Das Hotel liegt am äußersten Rand von Costa Calma, etwa 200 Meter vom Strand entfernt. Leider ist der Strand nur über Stufen und eine Steigung erreichbar, so dass er für gehbehinderte Menschen nicht nutzbar ist. Die Lage ist als ausgesprochen ruhig zu bezeichnen. In etwa zwei Kilometern Entfernung von Hotel befindet sich das Ortszentrum mit vielen Geschäften. Zum Einkaufen von Lebensmitteln befinden sich zwei Supermärkte in unmittelbarer Umgebung.

Der Strand ist nicht für gehbehinderte Personen zu erreichen. Die Poollandschaft ist sehr ansprechend gestaltet. Wir haben zum Sonnenbaden unsere Terrasse benutzt und können daher über die Anzahl und evtl. Engpässe der Liegestühle nichts sagen. In der Lobby ist ein WLAN vorhanden, welches allerdings die Geschwindigkeit eines ISDN-Anschlusses nicht übersteigt.

Zusammengefasst können wir das Hotel empfehlen. Abstriche sind eigentlich nur beim Restaurant-Personal und der in die Jahre gekommenen Zimmermöblierung zu machen. Abschließend unsere Tips für die Freizeit: Sehr empfehlenswert ist der Oasis Park, der sich nur ca. 10 Autominuten entfernt befindet. Für alle Biker gibt es die Möglichkeit, sich in unmittelbarer Nähe eine Maschine auszuleihen (Kawa oder Harley). Ein Muss ist eine Katamaran-Segeltour mit Juan auf seiner "Santa Maria." Juan ist ein Original und schafft es, einen unvergleichlichen Tag an Bord zu bieten. Segelgenuss pur inkl. Getränken, Sandwiches, "Ron Miel" und Sekt! Da die "Santa Maria" nur 12 Plätze bietet, ist eine rechtzeitige Reservierung notwendig.