Kaskazi Beach

Die Hotelanlage ist verglichen mit ähnlichen Anlagen veraltet und teilweise recht heruntergekommen. Während meines Aufenthalts (All-inclusive) waren die ca. 200 Zimmer max. halb belegt, mehr Leute hätten auch die Dimensionen des Pools/Essensbereichs gesprengt, ganz zu schweigen von den Kapazitäten im Service. Fast ausschließlich deutsche Reisende, das Hotel steht unter deutscher Leitung. Unter den Gästen waren einige Hochzeitsreisende, mehrheitlich Paare, wenige Familien, der Altersdurchschnitt beträgt ca. 40 Jahre. Die Sauberkeit in den Zimmern ließ zu wünschen übrig - bei der Anreise war die Toilette verpinkelt, Boden und Wanne unsauber, Klimaanlage defekt. Nur bedingt familienfreundlich, da der Strand nicht genutzt werden kann.

Die Zimmer sind ausreichend groß und ok eingerichtet. Die Sauberkeit lässt zu wünschen übrig, alles ist etwas verwohnt. Die Klimaanlage war ein Reinfall. Keine Extras wie Wasserkocher, Bademäntel, Föhn oder Kaffeemaschine im Zimmer, Telefon nicht funktionsfähig (was bei den nächtlichen Klimaanlagenunfällen sehr nervig war und auch für Terminabsprachen lästig, denn dauernd kam jemand vorbei oder ich musste den Weg zur Rezeption selbst antreten), Bettleuchte defekt etc. Die Handtücher waren alle durchgängig muffig und angegraut. Der Safe hat meistens nicht funktioniert und wurde auf Bitten auch nicht repariert. Das Haus ist sehr hellhörig. In den unteren Stockwerken heißt es auch nachts Balkontüren zu! sonst kommen schnell mal die Affen ins Zimmer.

Der Service ist das größte Problem des Hauses. Bei der Ankunft war mein Zimmer schmutzig und es dauerte einige Zeit, bis es gereinigt wurde. Bei den Mahlzeiten wurde benutztes Geschirr fast nicht abgeräumt und um Besteck (das eigentlich auf den Tischen liegen sollte), muss man mehrfach bitten, genau wie um alles andere. Der Service ist insgesamt träge. Die Kellner gehen gerne auch mal mit leeren Händen spazieren und ignorieren die Gäste oder sitzen mit den Gästen am Tisch - setzen sich gerne ohne zu fragen zu einem anstatt zu bedienen. Grundsätzlich kann man die Distanzlosigkeit des Personals auch positiv bewerten. Das weibliche Personal war recht nett und wenig aufdringlich, man konnte sich sehr nett unterhalten und viel über Kenia erfahren in gemeinsamen Gesprächen. Die männlichen Mitarbeiter hatten es aber nur auf gewisse Zuwendungen abgesehen und als ich klar gemacht habe, dass das für mich nicht in Frage kommt wurde ich weitestgehend von ihnen verachtungsvoll ignoriert. Mit den Mitarbeitern konnte man sich sehr gut auf Englisch verständigen, teilweise wird auch Deutsch gesprochen. Täglich hatte ich mit meiner defekten Klimaanlage zu kämpfen (lautes Surren, Knallen, plötzlicher Wasserverlust - alles meist mitten in der Nacht, so das an Durchschlafen nie zu denken war). Handwerker haben sich auch regelmäßig damit beschäftigt - leider immer so, dass die entsprechende Reperatur nicht fertig geworden ist oder aber alles verschlimmert hat. Auch ein Ersatzgerät hat sofort den Geist aufgegeben und weil ohne Kontrolle nie eine Arbeit beendet wurde habe ich sehr viel Urlaubszeit (halbe Tage!!) in die "Überwachung" der Hotel-Handwerker investieren müssen. Gar nicht das, was man sich im Urlaub wünscht!!!! Einmal stand ich unter der Dusche und als ich aus dem Badezimmer kam hatte sich ein Handwerker/Hausmeister Zutritt zum Zimmer verschafft um die Klimaanlage - mal wieder - zu reparieren. Ich hatte nichts an - das war der Gipfel der Unannehmlichkeit! Dem deutschen Manager des Hauses habe ich dieses Problem und die allgmeine Klimaaanlagenproblematik höflich geschildert woraufhin er sich nur achselzuckend umdrehte und mich stehen ließ. Eine Zimmerreinigung fand so gut wie nicht statt. Aufgrund der defekten Klimaanlage wurde ich einmal umgebettet und auch das neue Zimmer war schmutzig und heruntergekommen und hatte nicht den gebuchten Meerblick.

Die Küche des Hotels ist der einzige Lichtblick. Bis auf wenige Ausnahmen war das Essen sehr gut, es gab landestypische Abende und täglich eine gewisse Zahl landestypischer Speisen im regulären Betrieb. Desweiteren wurden Nudelgerichte (individuell nach den Wünschen der Gäste zubereitet) und deutsches Essen angeboten. Ein zusätzliches à la carte Restaurant befindet sich im Hotel. Weil das Essen aber am regulären Buffett (3x täglich) so gut war habe ich den einmalig kostenlosen Besuch im Restaurant nicht in Anspruch genommen. Die Auswahl der Speisen war sehr gut, frisch und vielseitig. Auch die Sauberkeit im Restaurant war in Ordnung. Es gibt zwei Bars, eine davon am Strand- nichts besonderes aber ok. Nachmittags gibt es Kaffee, Tee und Kuchen zur Tea Time. Der Kuchen ist nicht empfehlenswert.

Das Hotel liegt am Strand, davon darf man sich aber nicht täuschen lassen. Ein Riff ist vorgelagert - ohne Badeschuhe geht nichts (Seeigel etc.). Bei Ebbe ist es recht interessant, das Riff zu erkunden - wenn man auch nie allein gelassen wird von den Beach Boys, Händlern etc. Ruhe hat man leider nur im Hotel (und selbst dort ist das Personal aufdringlich oder gar zudringlich). Bestimmte Dientsleistungen werden von Frauen als auch von Männern angeboten. Um sich vor den teilweise recht agressiven Beach Boys zu schützen sollte man sich einen aussuchen, der halbwegs fachkundig das Leben im Riff erklärt. So ist man alle anderen los. Alleine kann man sich am Strand aber nicht aufhalten. Bei Flut ist das Wasser nur hüfthoch, der Wellengang jedoch sehr heftig, so dass man gegen die Einfriedung des Hotels geschleudert werden kann. Absolut nichts für Kinder! Am Strand konnte man bei Ebbe auch deshalb nicht liegen, weil er größtenteils - bis zu einem halben Meter hoch - voller Seetang (stinkt) lag. Macht auch Baden unangenehm. Nicht weit entfernt ist ein kleines Shopping Centre, dass nach einer halben Stunde durchlaufen ist. Die Umgebung des Hotels bilden andere Hotels (zumeist unwesentlich teurer, dafür besser!) und kleine Hütten, deren Bewohner ihre Waren sehr aufdringlich (hauptsächlich kommerzielle "Kunst") an Touristen verhökern. Die Transferzeit zum Flughafen ist abhängig von der Tageszeit. Wenn man Glück hat 50 min, gerne auch mal sehr viel länger, hängt auch von der Fähre ab, die man vom Flughafen her kommend nehmen muss. Ausflüge sind im Hotel buchbar und von unterschiedlicher Qualität, meist vergleichsweise teuer.

Ein Außenpool, Massagen im "Beauty Salon" (naja!), eine Boutique, ein Souvenirgeschäft, ein Spieleangebot und ein mini Sprachkurs sind im Wesentlichen alles, womit man sich ablenken kann wenn man nicht mehr lesen oder schlafen möchte. Der Internetzugang ist nicht der Rede wert. Liegen sind nur ausrechend vorhanden wenn das Hotel nicht ausgebucht ist. bei halber Belegung wurde es schon ab und zu mal knapp. Der Pool ist klein, keine Rutschen, keine Extras. Abends gibt es ein - sich wiederholendes - Programm, das aber sehr, sehr touristisch ist. Sport und Wellness kann man nur sehr eingeschränkt betreiben. Im Massagesalon herrscht oft sehr viel Lärm und Streit unter den verantwortlichen Damen (die sich gerne auch mal gegenseitig die Kunden wegnehmen und während der Massagen um Geld und Sachspenden aus Deutschland betteln). Alles in allem nur geeignet für Leute, die sich tagsüber gut selbst beschäftigen möchten - oder lediglich rumliegen möchten (davon gab es viele).

Ausflug nach Mombasa war sehr aufschlussreich, Safari (8 Tage) mit Private Safaris war sehr schön mit wunderbaren Unterkünften (Lodges), nettem Fahrer/Guide und gutem Essen. Bei einer Reise in die Massai Mara empfiehlt es sich zu fliegen. Mit dem Bus ist die Strecke für jeden Rücken eine absolute Strapaze!! Durchfallmittel mitnehmen und feuchte Tücher. Etwa die Hälfte der Safarigruppe hatte - leichte - Beschwerden.