Royal Palms Beach Hotel

Obwohl das Hotel mit schätzungsweise 15 Jahre nicht neu ist, besticht es mit vielen Feinheiten in Architektur und Ausstattung. Die ca. 140 Zimmer sind alle zum Meer hin gerichtet und mit 30...32 qm ordentlich groß. Das Doppelbett ist im indischen Stil mit Gardinenumrandung (kann problemlos zur Seite gehangen werden, falls es stört) und im Kopfteil mit Bedienung für alle Leuchten und Klimaanlage ausgestattet. Die Matratzen (werden von uns bei jedem Auslandsaufenthalt kontrolliert!) sind sauber und fast neu. Der Safe ist kostenfrei und problemlos programmierbar. Der Flachbildschirm ist super (in deutsch nur Deutsche Welle), spielte aber für uns praktisch im positiven Sinne keine Rolle. Die gesamte Zimmereinrichtung (3 Schränke, großer Schreibtisch, Minibar, Bad) ist altersgemäß relativ gut erhalten. Die tägliche Zimmer- und Badreinigung ist vorbildlich, jedoch sollte persönlich darauf geachtet werden, daß die Balkontür immer verschlossen bleibt, um Ungetier vom Zimmer fernzuhalten (niedliche Streifenhörnchen klettern problemlos in die 3. Etage hoch). Auch Mücken/ Moskito werden so ausgesperrt (elektrischer Moskitoschutz wird außerdem vom Personal täglich "nachgefüllt"). Trotz moderater Preise (ein Glas importierten Weines 1 ?) waren wir mit AI sehr zufrieden. Gästestruktur: 60% Engländer, 10% je Inder, problemloser Russen, Deutsche und sonstiger. Die Poolbereiche (ca. 100 Meter Pool, davon aber 80% nur 1 Meter Wassertiefe) mit Bar, Volleyballnetz und Spudelbereich waren vorbildlich erhalten. Obwohl unsere Eingangstür zur nahen Eisenbahnlinie hin gelegen waren, störten uns deren Geräusche und gelegentliche Hupen nicht (Lautstärke entsprach ca. der Klimaanlage, die wir aber im Laufe der Zeit aber immer weniger nachts brauchten). Für Kinder scheint mir aber das Hotel bezüglich fehlender Betreuung oder Spielplätzen wenig geeignet. Das breitgezogene Hotel hat meerseitig einen Palmengarten (einzelne Bäume mit ananasähnlichen Früchten bieten Flughunden genügend Unterschlupf) und dahinter, abgetrennt von einen flachen Holzzaun, einen völlig sonnigen Strand, der aber nicht zum Hotel dazugehört (wird täglich "belagert" von Tuch- Verkäuferinnen und Reiseanbietern). Etwas unschön sind im goldgelben Sand nur die meist kristallkleinen Ölpartikel, die nach einer stürmischen See auch als Teerklumpen am Fuß hängenbleiben. Da muß notfalls (1 mal nur) auch der Sonnenschutz (Faktor 50!) als Verdünnungshilfe zum Entfernen herhalten.

Im AI- Angebot standen ausreichend Kaffee- und Teebeutel im Angebot sowie Wasserflaschen sowie Früchte zur Verfügung (auch Äpfel aus Import!). Der Inhalt der Minibar und der kleinen Schnapsflaschen stand kostenpflichtig zur Verfügung. Alle Ladegeräte (Handy, Laptop /mittels WiFi- Telefonkarte nutzbar) mußten mittels Adapter angeschlossen werden. Internet kostete 3 ? pro Stunde; WiFi am eigenen Laptop einiges weniger).

Auch wenn nur wenige Mitarbeiter der Reception deutsch sprachen, so war die Verständigung im Hotel selbst mit geringen Englisch- Kenntnissen problemlos möglich. Die Mitarbeiter der Animation, der Zimmerreinigung, der Bedienung oder selbst der Kofferträger versuchten mit wenigen deutschen Worten Deine Bedürfnisse und Wünsche Rechnung zu tragen. Die Wäscherei war preiswert (unter 1 ? pro Stück) und bei 4...5 Stunden recht schnell in guter Qualität.

Da das Hotel über eine eigene Bäckerei verfügt, hatten wir nicht nur täglich frische (helle) Brot- und Brötchen- Angebote, sondern auch ein spitzenmäßiges Kuchen- und Tortenangebot. Pro Woche wurde in einer Küchen- Tour nicht nur gezeigt, daß die hygienischen Bedingen vorbildlich sind, sondern auch die handwerklichen Fähigkeiten bei der Gestaltung der Torten und der Obstkreationen vielfältig sind. Kompliment!!! Anfangs wunderte uns die wenige Kreativität in der Zimmergestaltung mit frischen Blumen (täglich 2 Lotus- Blüten in einer Sandvase). Daher nutzen wir die die Versorgung mit vielen Blumen durch die Hotel- Bauarbeiter, die uns (bei einem Trinkgeld von 100 Rupien= 60 Cent) täglich versorgten. Dadurch mehrten sich aber täglich kleine Fliegen an unserem übergroßen Spiegel im Zimmer, die wir dann erst wieder entfernen mußten. Neben der Pollbar (10 bis 18 Uhr) konnte auch in der Hurricanbar von 10 bis 24 Uhr eine Vielzahl von Getränken und Coktails gewählt werden. Die Auswhl beim Frühstück war zwar zu 80% auf England ausgerichtet, aber mit gegrillten Würsten und Speck und frisch zubereiteten Rühr- oder Spiegeleiern nebst 2 Wurstsorten und einer Käsesorte war einem herzhaftem Frühstück Sorge getragen. Wer dagegen Bohnen oder Torten oder Pudding lieber mag, war im Angebot fast unbegrenzt fündig. Mittag und abends gab es in Buffet- Form immer 2 Fischsorten, 2 bis 3 Fleischsorten, Nudeln, 3 Reissorten, viel Gemüse, oft Krabben sowie Gemüsevariationen!!! Einfach spitze!!!! Zusätzlich wurde abends bestmmte Länder kullinarisch angeboten (mexikanisch, italienisch, arabisch, Srilankenisch....). Ca. 30 % der Speisen waren dabei mittel- oder sehr scharf ( mußte man ausprobieren). Ab 18 Uhr spielt immer eine Hausband in der Bar und ab 21 Uhr fand jeweils eine Show statt, die mehr oder weniger sinnvoll war ( Trachtenvorführung, Schlangenbeschwörer, Feuerschlucker-/tänzer....). Entgegen der Vorankündigung waren die Mitarbeiter des Hotels immer freundlich und zuvorkommend, auch ohne Trinkgeld. Aber mit einem Obulus schien das Lachen auf dem Gesicht doch etwas auffallender zu werden. Die Nachtdisco hatten wir abendlich mal im Ruhezustand besichtigt, aber nachts weder vermißt noch gehört.

Das Hotel liegt offen neben den Hotel Tangerine Beach (erheblich einfacher ausgetattet), wo wir auch den Wellness- Bereich und die sportlichen Bereiche oder den Pool nutzen konnten. Außerdem konnte von dort direkt auf die kleine Einkaufstraße (ca. 40 Geschäfte) oder den Tuk- Tuk- Parkplatz gelangt werden. Mit Verwunderung mußte ich aber feststellen, daß trotz handels die Preise der externen Läden bei Textilien (Lacoste, Tommi Hilfiger) kaum geringer sind als im Hotel- Shop. Ähnlich geringe Unterschiede stellte ich bei den Anbietern von Tagestouren (Galle, Kandy) fest, wobei ich die privaten von "Marina- Tour" und "Ranga" im Verhältnis zu FTI und Neckermann stellte. Bemerkung: Auch wenn wir mit "Marina- Tour" (ist gleich linksseitig am Strand gelegen) wegen eines Kleinbusses mit defekter Klimaanlage und einem verkatertem Reiseführer (seine deutsche Frau ist angeblich zur Zeit gerade auf Deutschland- Besuch) unschöne Begleitumstände hatten, so sind die Tagestouren nach Galle oder Kandy ein absolutes muß der Urlaubsplanung. Absoluter Höhepunkt war dabei die Zugfahrt von Colombo nach Kandy.

Sportlich begann der Vormittag mit Aqua- Gym. Anspruchsvoll verlangten die Animateure von den Teilnehmern doch mehr ab, als der Name vermuten läßt (45 Minuten Training für Anfänger bis Sportler). Nachmittags dann Crockett, Boggia und Midi- Golf oder Volleyball. Die Animateure waren viefältig und entgegenkommend gleichzeitig. Super Leistung. Man wurde täglich persönlicher und freundschaftlicher. Nur im Poolbereich gab es (ausreichend) Liegestühle, die von den Pool- Mitarbeitern mit Gummiunterlagen und Handtüchern bestückt wurden. Eine Vorreservierung wäre durch die Poolmitarbeiter zwar möglich gewesen (sie baten es an), aber real nicht nötig gewesen (ausreichend Schattenplätze). Am (öffentlichen) Strand gab es weder Palmen noch andere Schattenspender, so daß dort die fehlenden Liegen nicht störten. Trotz dauernder roter Flagge (starke Unterströmung) nutzten wir täglich ein Anbaden im Meer, wobei eine Wassertiefe von 1,5 Meter nie überschritten wurde (Wellenhöhe ca. zusätzlich 1,2 Meter). Das nachträgliche Duschen am Pool oder im Zimmer war problemlos, da wir durch den zweimal täglichen Wechselns der Handtücher immer 5 Handtücher frisch zur Verfügung hatten.

Wer europäische Erwartungen an Hotels in Sri Lanka erwartet, solle lieber in Europa bleiben. Für dortige Verhältnisse ist das Hotel trotz seines Alters eine Reise wert. Der Service und die Freundlichkeit des Personals, verbunden mit der kullinarischen Vielfältigkeit, lassen uns keine Wünsche offen.