Dawar El Omda - Erwachsenenhotel

Das Hotel ist in einen schönen Stil erbaut und relativ klein, wodurch keine Hektik oder hohe Lärmpegel aufkommen. Zu unserem Reisezeitpunkt waren schätzungsweise 95% der Besucher deutsch und auch Kinder waren bis auf eine Ausnahme nicht vorhanden. Die Anlage an sich ist schön bepflanzt liegt, in einem Halbkreis gebaut direkt über bzw. an der Lagune und besitzt 2 kleine Strände mit Liegen, der Einstieg ins Wasser ist dort aber nicht ganz so angenehm (viele Steine), Badeschuhe oder ähnliches sind eventuell von Vorteil. Am "großen" Zeytouna Beach, welcher mit einem Shuttle-Boot von Nachbarhotel aus erreicht werden kann, ist dies besser. Es teilen sich drei Hotels den Strand, jedes hat seine eigenen Liegen mit Auflagen und Schirm und auch Handtücher bekommt man gegen Vorlage der Zimmerkarte (es kann aber nicht schaden sich selber eins mitzubringen, da an manchen Tagen schonmal 30-40 Minuten auf die neue Ladung Handtücher gewartet werden musste und die Handtücher die Liege auch nicht komplett bedecken, weil zu klein, und man dann gerne mal mit den Beinen an der Auflage "festklebt" ) Das Meer ist ein Traum, direkt nach dem Einstieg ins Wasser gibt es einige " tiefere" Stellen an welchen man zwar stehen kann, schwimmen aber zumindest möglich ist. Darauf folgen meterlange Sandbänke, mit knietiefen Wasser, die zum spazieren einladen und zum offenen Meer führen. Dieses ist auch durch einen Steg erreichbar an wessen Ende sich das "Hausriff" befindet und einen schöner Schnorchelpunkt darstellen (zumindest für Anfänger). Schön Schwimmen kann man direkt vor dem angrenzenden Hotel, auch über besagte Sandbänke zu Fuß erreichbar. Der Strand an sich ist sehr klein, den größten Teil nehmen die Liegen ein, ein ausgiebiger Strandspaziergang ist nicht möglich. Nocheinmal zurück zum Hotel: die Sauberkeit war in Ordnung aber nicht überragend, es gibt diverse Sitzecken, die Kissen sind jedoch alle realtiv dreckig (dies betrifft auch die auf dem Zimmerbalkon) und hier und da bröckelt schonmal ein wenig die Fassade ab, aber dies waren keine Mängel, die einen in großen Unmut versetzen. Was wir jedoch ein wenig störend fanden, war die alltägliche Insektenbekämpfung. Jeden Tag kurz vor Sonnenuntergang, wenn man die letzten Sonnenstrahlen auf dem Balkon genießen wollte, kam jemand und hat mit Pestiziden die gesamten Palmen, Büsche etc ausgeräuchert, vor lauter Rauch konnte man nichts mehr sehen musste fluchtartig den Balkon verlassen, ganz zu schweigen von der Geruchsbelästigung und dem doch fraglichen gesundheitlichen Aspekt. Der Vorteil daran ist natürlich dass wir im gesamten Urlaub keine einzige Mücke gesehen habe und die vorher doch reichlich vorhandenen Ameisen und Fruchtfliegen stark minimiert wurden. Andere Hotels tun dies nachts, was ich wesentlich angenehmer finden würde, aber vermutlich gibt es dafür Gründe.

Es gibt verschiedene Kategorien, die Deluxe-Doppelzimmer liegen direkt über oder an der Lagune mit entsprechend tollem Ausblick. Da wir Last-Minute gebucht haben, haben wir "nur" ein Standard Doppelzimmer unser eigen nennen dürfen und hatten Ausblick auf den hinteren Teil der Küche mit dem Lüftungsventilator und entsprechendem Lautstärkepegel, was nicht ganz so schön war. Das Zimmer an sich war in Ordnung, die Betten waren etwas hart aber ausreichend groß, es gab eine gut gefüllte Minibar (jedoch keine Preisliste), einen Fernseher mit einigen deutschen Programmen, einen großen Kleiderschrank mit eingebautem, kostenlosem Safe und eine gut funktionierende Klimaanlage, die jedoch sehr laut war, wir haben stets nur unter Zuhilfenahme von "Ohropax" einschlafen können.Auch gab es einen Wasserkocher, 2 Sorten Tee und 2 Tütchen Nescafé, welche jedoch leider nie nachgefüllt wurden. Einziger wirklicher Mangel ist das Badezimmer und die allgemeine Sauberkeit. Das Bad ist sanierungsbedürftig, alles wirkt schon relativ alt und ist nicht mehr komplett funktionstüchtig (Wasserhahn wackelte bedenklich, es gibt keine Ablagen in der Dusche für Shampoo etc., da diese auch relativ klein ist und mit einem Duschvorhang versehen, hat man diesen die Hälfte der Zeit am Körper kleben und die Verfugung der Dusche scheint auch etwas löchrig zu sein, einen Tag war unsere Dusche mit einer riesigen Ameisenstraße, die scheinbar aus dem nichts zwischen zwei Kacheln entstand, versehen..die guten Tierchen hatten es auf meinen Rasierer abgesehen, den ich in der Dusche hab liegenlassen. Auch einen Handtuchhalter oder ähnliches an welchem man seine Schwimmsachen trocknen könnte, gab es nicht. Ein Föhn war jedoch vorhanden. Die Sauberkeit der Zimmer war auch etwas verbesserungswürdig ( trotz 4€ Trinkgeld), das Waschbecken im Bad wurde scheinbar nur mit einen trockenen Lappen gewischt, die Erde wenn denn überhaupt nur gefegt ,wodurch diese teilweise nach erfolgter Reinigung schmierig waren, wenn man z.B. beim eincremen etwas Sonnencreme verspritzt hatte. Auch ein Blick unter das Bett oder unter die Bank zeigten dass eher drumherum gekehrt wurde,auch die Bettvorleger neben dem Bett wurden glaub ich nie ausgeschüttelt, da kommt es einem zugute ,dass die Zimmerbeleuchtung eher schummrig ist. Handtücher wurden jeden Tag gewechselt auch wenn wir in der zweiten Wochenhälfte zwei weniger bekommen haben, aus welchem Grund auch immer.

Alle Mitarbeiter sind stets bemüht, freundlich und sprechen zum großen Teil Deutsch. Beim Check- In wurden wir freundlich begrüßt, bekamen einen Willkommens-Drink und unsere Koffer wurden auf Zimmer gebracht. (Man sollte also immer kleine Euromünzen parat haben,auch der Busfahrer welcher uns vom Flughafen abholte,verlangte höflich 1,50€ pro Person für seine Bemühungen) "Zucht und Ordnung" herrscht aber nicht bei den Mitarbeitern, sie lassen sich teilweise gerne etwas länger Zeit, hielten Pläuschen anstatt sich um den Kaffee zu kümmern und auch das Abräumen der Teller hat von Tag zu Tag länger gedauert. Dies ist uns aber nur mit einem Schmunzeln aufgefallen, wir waren selber viel zu entspannt als dass uns dies wirklich gestört hätte. Im Hotel gibt es ein Wellnessangebot, was preislich absolut in Ordnung ist (60 minütige Ganzkörpermassage für 30 €). Geld wechseln war an der Rezeption nicht möglich, jedoch gibt es in "Downtown" welches direkt vor der Tür liegt Banken um dies zu tun.

Wir haben Halbpension gebucht, also kann ich nur das Frühstück und Abendessen beurteilen. Beides wurde in dem einzigen Restaurant eingenommen, welches über geschätzt 20- 25 Tische verfügte, wodurch eine sehr ruhige und schöne Atmosphäre entstand und kein Tellerklappern oder langes anstehen am Buffet gestört haben könnte. Das Frühstück war gut, es gab verschiedene Brötchen, Toast, Brote, Obstsalat, je 2 Sorten Käse und Wurst, Frischkäse, Marmelade, Müsli ,Cornflakes und diverse süße Leckereien wir Schokocroissants, Donuts etc. Kaffee und Tee wurden am Tisch eingeschenkt. An einer Kochstellen wurden stets frische Omelettes und Crepes zubereitet. Das Abendessen (auch Buffetform) war klein aber fein. Jeden Abend gab es ein Motto (Spanisch, Arabisch, Italienisch, Chinesisch) nach dem die Speisen zubereitet wurden. Es gab jeden Tag eine Suppe, mehrere Salate und ca. 3 warme Gerichte plus den Grill an welchem entweder Fisch oder Fleisch gegrillt wurde. Im Vergleich zu andern Hotels die wir in Ägypten besucht haben (diese waren jedoch auch größer und hatten "5" Sterne) erschien uns dies etwas spärlich und da ich zusätzlich kein Fleisch esse, war die Auswahl natürlich noch weiter begrenzt, aber ich bin immer satt geworden. Für die Größe des Hotels ist es aber natürlich komplett angemessen. Das einzig gewöhnungsbedürftige ist, dass die meisten Gerichte mit sehr viel Koriander gewürzt sind, und dies muss man wirklich mögen, da es doch einen relativ strengen Nachgeschmack hat. Auch hätte ich mir ein wenig mehr Abwechselung beim Fisch gewünscht, dieser war jeden Tag der gleiche, wenn auch anders gewürzt. Was auch im der Woche nicht vorkam ist, dass ein Stück Fleisch serviert wurde, es gab immer nur so etwas in die Richtung Geschnetzeltes von diversem Tier, also Steak-Liebhaber wären nicht auf ihre Kosten gekommen. Was unabhängig vom Themenabend immer relativ gleich war, waren die Nachtische, es gab 2 oder 3 kleine Kuchen, Obstsalat und doch variierende Kleinigkeiten, z.B kleine Törtchen usw.an für sich absolut ausreichend, da die Kuchen sich aber teilweise jeden Tag wiederholt haben, war man sie auch irgendwann leid. (Dies ist aber auch nur meine Meinung, wir haben auch Reisende erlebt, die absolut geschwärmt haben vom Essen, es kommt wahrscheinlich darauf an in welchen Hotels man vorher schon war und was man schon gesehen hat, vielleicht sind wir da auch schon ein wenig verwöhnt. Die Getränke beim Abendessen müssen natürlich separat bezahlt werden, eine 1,5L Flasche Wasser hat umgerechnet ca 1,20€ gekostet, also vollkommen in Ordnung. Was jedoch teuer ist sind alkoholische Getränke wie Wein und Spirituosen.

Direkt angrenzend am Hotel ist die "Innenstadt" genannt Downtown von El Gouna. Dort gibt es viele kleine Bars, Restaurants und Geschäfte. Was uns ein wenig gestört hat war die Aufdringlichkeit der Verkäufer auch der Restaurantmitarbeiter, man konnte kaum in ein Schaufenster gucken ohne das der Verkäufer aus seinem Laden gestürmt kam um einen anzusprechen. Jedoch haben wir uns nie wirklich bedrängt gefühlt (wir waren ja 2 alleinreisende Frauen, dies ist hier nochmal ausdrücklich gesagt überhaupt kein Problen), mit einem bestimmten "nein Danke" haben sie einen im Ruhe gelassen, bis eben zum nächsten Laden. Aber ich denke dies ist in solchen Ländern zu erwarten, ebenso die doch teilweise etwas aufdringlichen "Anmachversuche" und Sprüche der ausschließlich männlichen Verkäufer. Wo man diesen jedoch vollkommen entgehen kann und wo man unbedingt hin muss ist "Marina" der Hafen. Dorthin gelangt man am besten per Tok-Tok für umgerechnet ca. 80 cent pro Person hin. Überhaupt ist dies die beste Fortbewegungsmöglichkeit, da der Preis unabhängig von der Strecke immer 5 Pfund beträgt. Im Hafen selber gibt es sehr schöne Bars mit schönem Ausblick der zum Verweilen einlädt, auch die Läden sind wesentlich schöner und tatsächlich gibt es dort auch weibliche Inhaberinnen und von eben erwähnter Aufdringlichkeit ist auch keine Spur zu merken.Auch kann man dort sehr gut essen, und zweimal die Woche findet ein Hafenfest mit Livemusik, Feuertänzern, Schlangentänzern etc. statt, wo sich die Restaurant noch einmal extra herausputzen und riesige Buffets draußen anbieten. Die doch teilweise riesige Yachten sind natürlich auch nicht zu verachten. Supermärkte, Banken, Apotheken sind alle in Downtown zu finden, es gab nichts, was ich vermisst hätte. Je nachdem wo das Zimmer gelegen ist, kann es zu Lärmbelästigungen der angrenzenden Lokale kommen, also Ohropax sollten vorsorglich mitgenommen werden, sind aber auch dort erhältlich. Allgemeine Unternehmungen haben wir nicht gemacht, da eine Woche doch etwas kurz ist, es gibt aber die Möglichkeit zum tauchen, schnorcheln, kitesurfen, auch werden Quadtouren durch die Wüsten angeboten, also falls einem nicht ausschließlich nach Strandurlaub zu Mute ist wie uns, kommt man denke ich auf sein Kosten.

Alles in Allem war es ein sehr schöner und entspannender Urlaub, wir haben unser kleines Hotel sehr lieb gewonnen und uns dort immer gut aufgehoben gefühlt. El Gouna ist im Vergleich zu Hurghada ein wesentlich schöneres Urlaubsziel, da es auch außerhalb genug zu Unternehmen gibt und man auch einfach mal durch sie Stadt bummeln kann, wohingegen Hurghada ein reiner Hotelurlaub ist. Man sollte sich nicht von der Fahrt vom Flughafen nach El Gouna abschrecken lassen, Hurghada ist relativ heruntergekommen, viele Häuser stehen leer oder sind halb fertig gebaut und es wirkt eher schmuddelig.Was man natürlich von dem schönen und tollen El Gouna, dem Disneyland für Touris mit entsprechender Bewachung durch Polizei hält, muss man selber entscheiden, da dies doch im sehr starken Kontrast zu dem normalen Leben eines Einheimischen steht, eben vorgespielte heile Welt ist.